Das Leben verändert sich. Schlagartig und ohne Vorwarnung.
Das hier ist dein Leben, ein anderes bekommst du nicht!
Du hast nur ein Leben, schütze es!
jjMein Leben änderte sich schlagartig. Hier kannst du Lesen was passiert ist, momentan passiert und wie es weiter geht.
Ich erkrankte Anfang 2015 an Krebs und alles änderte sich. Das ist mein Weg zu meinem wundervollen Ende.
Das bin Ich. Ich bin Julia und 16 Jahre alt. Ich teile ein schicksal wie viele hier auf dieser Station. Ich habe einen Hirntumor und werde mit Chemotherapie und Bestrahlung behandelt. Auf diesem Blog sieht man meine Fortschritte, Rückschläge, mein Leben jetzt und mein Kampf gegen die Krankheit.
Der Kampf beginnt
Ach das war eine schwere Zeit. Ich wusste gar nichts von der Krankheit und es war einfach nur schrecklich. Die Operation und danach war die Hölle. 12 stunden lang dauerte diese.. ich konnte danach weder sprechen noch habe ich richtig gesehen. Ich konnte nicht lesen oder greifen. Ich musste alles von vorne lernen. Ich hatte lange die Hoffnung das der Tumor gutartig ist und ich keine Chemotherapie machen muss.. Diese Hoffnung verschwand aber sehr schnell wieder.. am 25. März 2015 hatte ich meine Endgültige Diagnose erhielt.
Endstadium Plexuskarzinom Stufe 4 der Bösartigkeit.
Als ich das hörte ging es mir echt, nun ja.. beschissen. Aber um ehrlich zu sein kann ich das alles noch gar nicht fassen weder noch glauben. Es ist wie als würdest du tief schlafen und nicht aufwachen können. Wie ein nie endender Albtraum. Ich zum Beispiel denke immer noch das ich irgendwann aufwache und alles war nur ein böser Traum. Aber ich bin immer noch nicht aufgewacht. Das einzige was ich damals noch unterheulenden Zustand meinem Arzt sagte, war:
Ich glaube an die 20% Hoffnung und mache die 80% kaputt sodass ich bald wieder 100% glücklich bin.
Die erste Chemotherapie
Vor meinem ersten Chemo Block hatte ich Extreme angst. Ich wusste nicht wie ich mich fühlen werde. Ich kann mich daran erinnern wie ich mich fühlte. Ich hatte gerade Krankenhaus Unterricht und mir wurde die aller erste Chemo angehängt. Ich hatte einen mega hohen Puls und war kurz vorm weinen weil ich dieses Gefühl nicht kannte und nur von den Erzählungen der anderen Kinder wusste wie es sich anfühlt. Ich habe bei dem 2 ersten Chemospritzen nichts gemerkt, doch dann wurde es immer unangenehmer. Ich wurde immer schwächer und schwächer. Mir wurde übel und ich musste spucken. Mir war kalt und hatte niedrigen Blutdruck. Die Chemo dauerte 5 volle Tage lang mit 3 Verschiedenen Giftspritzen (Zytostatikum; Chemotherapie). Ich durfte nach diesen 5 Tagen dann auch sofort Nachhause. Damals war ich mit einem mega tollem Mädchen im Zimmer, sie hieß Melina. Sie hat mich damals super abgelenkt und wir haben quatsch gemacht. Sie hat mich unterstützt und sich wirklich toll um mich gekümmert. Wir haben bis heute noch Kontakt und sie besucht mich häufig mal in der Klinik. Eine wirklich tolle Freundin ♥
Die Zeit mit der Krankheit ist mega hart. Umso wichtiger ist es, Freunde um sich herum zu haben die einem Mut und Kraft schenken! Besonders die Familie gibt einem extrem viel halt. Meine Mama kann bis heute nicht wirklich fassen was alles passiert ist, genauso wenig wie ich. Aber in solchen Zeiten zeigen sich die wahren Freunde und die Menschen die dich wirklich als Mensch lieben! Und glaub mir, diese Menschen sind unbezahlbar und werden dich wirklich niemals allein lassen! In Situationen wie diese wirst du sehen wer zu dir hält und wer nicht.
Das wichtigste sind deine Familie und Freunde!
Hier sind 2 wichtige Menschen in meinem Leben, die mir so viel geholfen haben in dieser Zeit. Die eine kleine hier im Bild unter dem Text links ist meine kleine Schwester die wirklich immer für mich da ist. Ich kann mit ihr Spaß haben und auch zusammen weinen. Sie ist ein unglaublich toller Mensch uns so stark. Daneben ist meine Freundin Eileen. Sie weis fast alles über mich und hat mich in der Klinik besucht und mit mir gekämpft. Ich bin ihr unendlich dankbar für alles!
Warum darf man während der chemo nicht mehr in die Schule, wird Blass und muss sich übergeben? Diese Fragen stellte ich mir vor der Diagnose immer, jetzt habe ich die Antwort.
Ich möchte auch noch kurz etwas über das sogenannte Zelltief sprechen. Tumor Zellen (Krebszellen) sind alles schnell teilende Zellen. Und diese Medikamente zerstören eben die schnellteilenden Zellen, da es aber auch schnellteilende gute Zellen gibt, verliert man eben die Haare, da sie eben'lieb' sind. Das Zelltief ist eine Zeit indem man sehr anfällig für Infektionen,Blutungen und Fieber ist. Infektionen deswegen, weil die Chemo die Abwehrzellen (Leukozyten) zerstört. Das heißt kleine Erreger haben es sehr leicht uns Kinder (natürlich auch Erwachsene die diese Krankheit haben, ich rede aber in Kindersicht, da ich selbst noch ein Kind bin) hier krank zu machen weil dieser Schutz durch diese Polizei (weiße Blutkörperchen; Leukozyten) nicht vorhanden ist. Weil ungefähr eine Woche nach der letzten Chemo in dem Block auch noch mehr als die weißen Blutkörperchen kaputt geht, gehen auch die Zellen kaputt die für die Blutgerinnung zuständig sind (Thrombozyten). Sie sinken sehr schnell, also bei mir zum Beispiel. Deshalb gibt es Thrombozytenkonzentrate, (TK) das sind so ähnlich wie Bluttransfusionen, so Päckchen mit dem Zeug. Da bekommt man einfach eine Infusion mit dem was einem halt fehlt. Eigentlich ganz Simpel. Wenn der Wert der Thrombozyten wenig ist, dann kann man wenn man sich stößt schneller blaue Flecken bekommen, oder auch mal Nasenbluten. Wenn man wirklich ganz wenige hat, bekommt man so kleine rote punkte auf der haut, diese nennt man Petechien. Die Zellen sind sehr angeschlagen und man fühlt sich halt schlapp und müde. Nach dem Zelltief fangen dann die Zellen wieder an zu kommen und wenn ein bestimmter Wert von den Zellen erreicht ist dann kann es mit der Chemo weiter gehen.
2. Giftspritze (Chemo)
Wie dir vielleicht schon aufgefallen ist nenne ich die Chemo Giftspritze. Das liegt einfach daran das Chemo nichts weiter als Gift ist. Was ich mich schon immer gefragt habe, weshalb geht es einem so schlecht bei etwas was einem eigentlich das Leben retten soll? Ich meine, wenn ich früher mal eine Erkältung oder einen Magen-Darm Infekt hatte, bekam ich Medizin bei der es mir danach besser ging. Weshalb geht es mir kurz vor Chemo, wenn meine Zellen und das Blut sich wieder erholt haben, so gut? und dann wenn ich wieder ins Krankenhaus muss für die eigentlich Medizin, nach der ersten Spritze, so schlecht? Ich verstehe bis heute nicht warum, genau aus diesem Grund nenne ich es Giftspritze. Aber ich lasse es über mich ergehen, weil ich weiß es rettet mein Leben.
'Mama warum bin ich hier? Es geht mir gut Zuhause und dann muss ich hierher und mir geht es wieder schlecht! Mama, ich will hier nicht mehr hin!' - Einer der kleinsten der patienten hier
Als die Chemo jetzt wieder los ging wusste ich ungefähr wieder wie es abläuft, bis dahin hatte ich das Glück das es mir noch nicht allzu übel wurde, hatte dementsprechend nicht so viel Angst. Trotzdem ist es ein ekliges Gefühl. Ich habe währenddessen eher mit Gelenkschmerzen und Müdigkeit zu tun. das war bei dem Block halt auch. Er ging wieder 5 Tage lang. Ich hatte immer den Wunsch während dieser Zeit nicht alleine zu sein. Deswegen hat meine Mutter immer in der Elternwohnung geschlafen und mich unterstützt. Ich bin der Elterninitiative unglaublich dankbar, die den Eltern während den Krankenhausaufenthalten eine Wohnung zur Verfügung stellt. Das ist wirklich wahnsinnig toll! In diesem Chemo Block war auch mein damaliger Freund dabei. Er hatte damals mit meiner Mutter in dieser Elternwohnung geschlafen. Er hat mich einfach unterstützt und war so da, wie es eben ging. Zur der Zeit ist er einige Stunden zu mir nach Würzburg gefahren um mich zu unterstützen. Er hatte noch nicht in meiner nähe gewohnt, erst später ist er dann nach Fulda gezogen um häufiger da zu sein. Ich bin dankbar, dass er damals da war. Heute haben wir keinen Kontakt mehr, er ist Glücklich, und ich auch. Aber jetzt wieder zum Thema..
... eines war bei der Chemo anders, ich bin oft wegen schwäche einfach umgekippt. Ich konnte nicht lange stehen, wie zum Beispiel beim duschen, sodass ich so blöd es klingt entweder gar nicht duschen konnte oder nur mit Katzenwäsche mich sauber gehalten habe. Aber wenn es wirklich mal nicht ging hat meine Mama mich halt geduscht, so ist das Leben. Ach, ich hab ganz vergessen was über den Zugang zu erzählen den man während so einer Therapie hat. Man bekommt einen Port, das ist so eine Art Knopf mit einer Kammer der mit einem schlauch unter die Haut transplantiert wird. Dieser schlauch geht bis knapp vor dem Herz und läuft in einer dickem Vene. Man kann Chemo nämlich nicht einfach über einen Zugang den man im Ellenbogen oder an der Hand hat geben, das würde die kleinen Venen die dort verlaufen kaputt machen und schädigen. Als 2. Variante ist ein 'Hickman'. Dieser Funktioniert genau wie der Port, hat aber eine andere Zugangstelle. Wobei der Port entweder unter dem Schlüsselbein oder im Arm transplantiert wird, wird der Hickman am Bauch gelegt. Da ich selbst einen Port habe, weiß ich persönlich nicht viel über die Hickman's. Mit einem diesem darf man nicht duschen weil der Schlauch dazu irgendwie offen am Bauch liegt, aber fragt mich nicht wie der genau läuft. Nurnoch eins, Ich habe meinen Port im Arm. Nach den 5 Tagen Chemo durfte ich nachhause gehen. Das war aber nicht von langer Dauer.
3. Block der Therapie
Die 3 Chemo kam ja erst nach der Bestrahlung, aber zu dieser gibt es eine eigene Seite wo ihr nachlesen könnt wie diese für mich war. Auf jeden Fall war sie nach meiner langen Bestrahlung, Ich hatte große Angst, wie jedes mal. Aber diesmal habe ich mich anders gefühlt, durch die Bestrahlung war mein Knochenmark schon ziemlich zu schaden gekommen. Mir war wie immer schlecht und so. Aber ich dachte sehr viel an die Zeit ohne die Chemo, zum Beispiel als ich 3-4 Wochen Pause hatte. Es war zwar kein normales Leben, aber ein anderes. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich wirklich überhaupt nicht mehr was normal und nicht normal ist.
Ich erinnere mich nicht mehr an allzu viel. Ich war mit einem Mädchen im Zimmer das "Eloji" hieß. Wir haben uns eigentlich ganz gut verstanden und haben auch viel miteinander geredet. Ich kam wie immer dann nach diesen 5 Tagen aus dem Krankenhaus raus. Ich war dieses mal unglaublich schwach und mir ging es nach dem 3 Medikament nicht gut, trotz allem bin ich heim gefahren. Ich habe angefangen zu erbrechen. Danach ging es mir dann besser. Das Wochenende verbrachte ich dann bei Opa und Oma. Es war sehr warm und die Hitze machte mir schwer zu schaffen. Ich habe mich sehr schwach gefühlt und bekam dann noch Thrombozyten da der Wert viel zu niedrig war. Ich bekomme davor immer ein mittel das die allergische Reaktion unterdrückt, davon werde ich allerdings müde. Ich bin Morgens um 9 Uhr da gewesen, und war um 17:00 daheim, aber leider nicht lange.
33, hoffentlich steigt es nicht weiter.
Im August 2015 hatte ich eine sehr schwere Infektion. Die mir, so blöd es klingt, fast das Leben gekostet hätte. Nach der Chemo habe ich ja schon erzählt, ging es mir nicht gut. Ich war 1 Stunde zuhause und habe Fieber bekommen. Sehr hohes dann im Krankenhaus. 40,6 War schon sehr knapp. Ich bekam dann sofort was gegen das Fieber und mir ging es ein wenig besser. Ich hatte Fieber, aber kein Entzündungswert. Irgendwann bekam ich unglaublich starke Schmerzen im Rücken, so das ich nur noch schrie. Fieber ging nicht mehr runter. Plötzlich tat sich was an meinen Entzündungswerten. Einen Wert von unter 10 habe ich noch im Kopf, zum vergleich zu einem relativ "normalen" Wert, der liegt bei 2-3 wenn man Fieber bekommt oder so. Und der Wert der halt normal ist, liegt bei 0,5 - 0,0. Mein Wert stiegt immer weiter und weiter. Ich habe fast alles an Antibiotika bekommen was es gibt, keins hat in dem Moment geholfen. Ich kam ins Einzelzimmer. An meinem Hals bekam ich extrem angeschwollene Lymphknoten. Ich hatte extreme Halsschmerzen und konnte nicht mehr essen, oder trinken. Ich bekam zu der Zeit alles über Infusionen. In der Zeit habe ich extrem viel abgenommen. Konnte nicht laufen und saß im Rollstuhl. Es war schrecklich. Der Entzündungswert stieg immer mehr und mehr an. bist zum Finalwert von 33. Diese Zahl werde ich in meinem Leben niemals mehr vergessen. Ich hatte eine Notoperation bei der mein Port entnommen wurde, weil man dachte vielleicht ist er es, weil er schon 3 Monate nicht mehr rückläufig (das heißt das Blut kam wenn man was abziehen wollte) war. Ich wurde also Abends um ca. 20:00 Uhr notoperiert. Haha mal was bisschen auflockerndes zu dem Thema, als ich von der Narkose aufwachte, hat meine Nase so krass gejuckt, meine Mama dachte ich reiß die noch raus weil ich arg dran gekratzt hatte. Ich kam als ich dann einigermaßen wach war wieder zurück auf Station mit dem Krankentransport. Während der Operation wurde mir einen ZVK (Zentraler Venenkatheter) gelegt. Dort kam dann meine Flüssigkeit und alles durch. Dieser kritische Tag war der 21. August. An diesem Tag wusste man nicht mehr was man machen kann. Die Ärzte wussten nicht mehr weiter und hatten soweit alles ausprobiert. Und dann am 22. fanden wir endlich ein Antibiotika gekoppelt mit einem Pilzmittel das mir half. Durch die dicken Lymphknoten bekam ich halt weniger Luft, hatte ich das Gefühl. Durch das Antibiotika und das Pilzmittel in Kombination, sind sie aber zurück gegangen. Ich habe wieder angefangen kleine dinge zu essen. Irgendwann ist der Eiter der von den dicken und entzündeten Lymphknoten im hals war halt in meinen hals gelaufen. musste jeden morgen erbrechen weil es so eklig war. Alle Antibiotika die ich bekam waren so stark, das ich davon auch erbrechen musste. Alles was in mir war musste ja wieder raus. Dann ging es Tagelang halt so weiter.. und ich weiß noch ganz genau in welchen abständen der Entzündungswert sank. 33. 31. 27. 23. 15. 9. 8. 7. 5. 4. 3. 2. 1. 0,6. 0,1. Es verging fast 3 Wochen bis der Wert wieder so niedrig war. Es ging mir immer besser von Tag zu tag, musste halt dann viel für meine Muskulatur machen, weil Monate langes liegen tut ihr ja wie man weiß, nicht gut. Als ich das erste mal dann wieder aus dem Zimmer durfte gab es schon wieder viele neue, aber auch meine alten Freunde, war sehr schön sie wieder zu sehen. Dann bin ich zu einem Mädchen Namens Wiki gekommen. Wir verstehen uns bis heute unglaublich gut und besuchen uns so weit es geht. Sie kam halt neu und ich habe ihr ein wenig erzählt.. ja, das war die schlimmste Zeit meines Lebens.
4. Chemo
Nach dem, was nach der letzten Chemo passiert ist hatte ich extrem große Angst vor der nächsten. Meine Zellen sind gar nicht mehr hochgekommen und es hat wirklich fast 2 Monate gedauert bis es mit der Therapie weiter gehen konnte. Am Anfang sagten mir die Ärzte das ich so im Oktober fertig sein werde, aber das habe ich natürlich nicht geschafft. Oktober war dann ungefähr die 4. Chemo dran. Mal wieder 5xEtoposid, 3x Carboplatin und 1x Vincristin. Aber dieses mal in einer geringeren Dosis. Um ehrlich zu sein hatte ich die ganze Zeit Angst, habe viel geweint und war mit den nerven am Ende. Die Angst das mir sowas wieder passieren wird, war einfach viel viel zu groß. Ich wollte innerlich gar nicht mehr weiter machen, und dachte mir manchmal wirklich, ja, ich mach nicht mehr weiter. Ich lass Gott entscheiden was jetzt passieren wird. Aber ich wusste, ich muss das leider über mich entgehen lassen. Ich erinner mich leider nurnoch dunkel daran, da ich das jetzt nicht zum Zeitpunkt schreibe wann es war. Ich weiß nur das ich diese Woche recht gut überstanden habe. Wegen der geringeren Dosis, und B wegen der langen Pause die ich hatte. Worüber ich mich eigentlich auch sehr gefreut habe. Chemo ist einfach ein komisches Gefühl. Du siehst das Beutelchen mit dem Gift das in dich reinläuft.. das ist so als würdest du vor einer Klapperschlange stehen und sie so sehr provozieren bis sie dich beißt und dich vergiften wird. Und du danach sagen würdest, hoppla, wollte ich so. Ich verstehe bis heute nicht mal, wie Gift, Gifte bekämpfen kann? Wieso man schlechtes, mit schlechtem bekämpft. Na klar kann man auch positive Dinge daran sehen, das man sich wie zum Beispiel nicht mehr die Beine rasieren muss und keine Haare waschen muss. Ja, man sollte auch in schlechten Zeiten das positive sehen, und ja, ich weiß auch das die Giftspritzen helfen. Aber trotzdem wollte verdammt nochmal nicht in meinen Kopf, wieso das alles. Zum Beispiel.. Dinge die du nicht machen darfst, und es tut mir leid wenn ich das schon einmal angesprochen habe und es leider vergessen habe, genauso wie einige Rechtschreibfehler die zu finden sind. Das liegt leider an meiner Op. Ist wirklich keine Absicht. Aber während der Intensiv Therapie, darfst du fast nichts! Nichtmal Salamie darfst du essen wenn du manchmal Lust drauf hast, wenn du mal Hunger hast. Kein Salat. Aufpassen mit Fleisch. Keine Rohen Dinge. Alles gekocht, gedünstet und gebraten, weil es sonst sein kann das man sich durch die hohe Keimbelastung halt eine Infektion holt. Was wahrscheinlich auch verständlich ist, wieso das so schlecht wäre, oder? Und wenn nicht, versuche ich es mal mit paar einzelnen kleinen Zahlen zu erklären. Zum Beispiel du hast eine Imunabwehr von 400 000 - 600 000. Einen HB wert von 12 - 16. Und einen Thrombozyten - Wert von 250 000 - 500 000. Und jetzt zum Vergleich. Imunabwehr: 0.01. HB: 4-6. Thrombozyten (zumindest bei mir): 1000 -10000. Und ach ja, was ich total vergessen hatte war, zu erzählen, dass mir ein neuer Port eingesetzt wurde für die weiteren Chemoblöcke. Habe jetzt einen Port an der Schulter, am Schlüsselbein. Den im Arm hatte ich mir bei Bewusstsein einsetzen lassen, und diesen neuen in Vollnarkose. Naja, aber ohne Zugang läuft halt nichts.
Der 5. Chemoblock
Hoffnung ist das lezte was dir bleibt, selbst wenn keiner mehr weiter weiß, gibt es die Hoffnung..
Endlich, der Vorletzte Chemo Block. Wie lange habe ich darauf hingearbeitet? Ich weiß noch ich habe mich unglaublich gefreut, aber natürlich gab es auch noch die Angst. Ich Weiß noch das ich die Chemo in reduzierter Dosis bekam weil meine Blutzellen sich so langsam wieder aufgebaut haben. Ich schreibe jetzt nicht zu dem Zeitpunkt als ich die Chemo bekam, sondern fast ein Jahr später. Aber ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen. Wie schon gesagt bekam ich Chemo in reduzierter Dosis. Weil eben mein Körper mit der normalen Menge nicht mehr zurecht kam, er war einfach zu schwach. Meine Familie hat mich unterstützt und war dabei, meine Mutter ist, wenn ich mal Hunger hatte, immer Runter in einen Einkaufsmarkt gerannt und hat mir was gekocht, auch wenn ich es am Ende kaum komplett aufessen konnte. Aber sie hat es einfach gerne gemacht und dafür bin ich unglaublich dankbar. Der 5. Block war insgesamt sehr anstrengend, besonders die Wochen danach. Es hat sich wieder angefühlt als hätte mir jemand meine Kraft zum Leben rausgesaugt. Wenn man sowas über sich ergehen lassen muss.. dann hat man viele Gedanken; wie zum Beispiel, warum gerade ich, warum gerade wir? Aber man bekommt keine Antwort auf diese Frage. Ein starker Raucher kann Jahrelang Kettenraucher sein und bekommt trotzdem kein Krebs. Dabei hat ein Neugeborenes einen Tumor im Bauch obwohl es noch nicht einmal an irgendwas schlechtes Gedacht hat. Das Leben ist manchmal einfach unfair. Egal wie gut oder schlecht man in seinem Leben war. Darüber habe ich sehr viel nachgedacht in der Zeit dort. Ich glaube man sucht einfach ununterbrochen nach dem Auslöser der Krankheit, weil man sich einfach keinen Reim darauf machen kann warum das alles so gekommen ist, wie es eben kam. Und man kann sich den Kopf umso härter Zerbrechen, man wird niemals eine Antwort erhalten auf das was einem widerfahren ist und warum es ausgerechnet du oder dein Kind da durch muss. Um wieder auf's eigentliche Thema zurück zu kommen, ich bekam 3 Tage Chemo statt 5. Und durfte dann endlich Nachhause. Aber das Zuhause sein hat nicht lange angedauert, da ich wieder ins Krankenhaus musste, weil ich Fieber bekam. Und dann fingen meine Zellen wieder an in den Keller zu gehen. Ich musste also jeden Tag mich piecksen lassen um zu kontrollieren wie mein Blut denn so steht. Als ich dann endlich so nach ca. einer Woche entlassen wurde musste ich trotzdem jeden Tag nach Würzburg fahren. Und bekam dann auch relativ Zeitnah wieder eine Transfusion. Wie ich schon einmal erklärt habe bekomme ich eine Allergische Reaktion darauf und werde davor wie 'Schlafen gelegt', also ich bekomme was gespritzt das ich dann müde werde und das ganze einfach verschlafe. Das Zeug was ich bekomme ist Tavegil und bekomme es immer in 1mg. Und danach schlaf ich locker erstmal 3 Stunden haha. Es ist eigentlich nur ein 'Antihystaminika. Ich bekam insgesamt 3-4 von dieser Transfusionen bis mein Rückenmark selber wieder anfängt zu arbeiten. Bis zu der Zeit das ich meine Letzte Chemo bekommen konnte muss jetzt erstmal ein bestimmter Wert im Blut erreicht werden, also die Werte müssen einfach stimmen. Dies war dann in der Woche von Weihnachten zu Silvester der Fall.
Zwischen 'Es kann weitergehen' und Weihnachten
Wie schon in der Überschrift zu sehen ist kann endlich die letzte Chemo starten! Meine Werte sind soweit okay und ich kann die letzte Giftspritze bekommen, naja um ehrlich zu sein die letzte 3 Spritzen haha. Aber die Ärzte haben erlaubt das ich Weihnachten zuhause verbringen darf. Das hat mich unglaublich gefreut haha. Das eine Bild Links oben mit Meiner Schwester ist an Weihnachten entstanden. Es war ein schönes Weihnachtsfest. Wir haben zusammen gegessen und hatten einen wunderschönen Heiligabend alle zusammen. Wenn ich noch ein Bild von dem Abend finde werde ich es noch einfügen. Auf jeden Fall gab es lecker essen und danach eine schöne Bescherung. Und am 29. Dezember 2015 konnte dann endlich meine letzte Chemo beginnen!
Die Letzte Chemotherapie
Nun ist es endlich soweit, mein Letzter Chemo Block kann endlich losgehen. Am 29. Dezember 2015. Ein Dienstag. Ich bin Dienstag früh in die Klinik gefahren und wurde angestochen. Also mein Port wurde angestochen haha. Ich wurde wie immer erstmal vorgespült, damit meine Nieren nicht so sehr leiden wie sie sonst leiden würden. Auf jeden Fall kam dann meine erste Giftspritze von dem Block, diese ging 20 min. Und dann war der Tag erstmal fertig. Aber irgendwie wenn ich jetzt mal so zurück denke bin ich ganz anders in diesen Block gegangen, wahrscheinlich einfach aus dem Grund weil ich wusste, das wird mein Letzter sein! Ich glaube jeder der schon einmal in der Situation war kann nachvollziehen was man in der Situation einfach fühlt, wenn man weiß, das ist das letzte mal! Man denkt einfach daran wie schön das Leben danach werden wird, was man wieder alles machen darf und kann. Das man wieder alles essen kann, raus mit Freunden, mal einkaufen, mal ins Kino. Man kann endlich wieder in die Schule, hat das normale Leben wieder. Man ist wieder ein Normaler Mensch. Natürlich weiß man das es noch das Zelltief gibt, und ich wusste auch das es bei mir sehrlange dauern wird, aber trotzdem hat man einfach extreme Vorfreude. Man fühlt sich ganz anders und verträgt die ganze prozedur einfach anders. Am
30.Dezember 2015 kam dann die nächste Spritze. Die selbe wie am Tag davor mit 20 min. Danach kam noch eine die 2 Stunden dauerte. Da habe ich dann gemerkt wie stark die Medikamente trotz der reduzierten Dosis eigentlich sind, es hat mich einfach wieder weg gehauen. Einfach diese extreme Müdigkeit hat mich wieder eingeholt, die Schwäche und auch die Übelkeit. Ich war bei meinem letzten Block mit Sandra in einem Zimmer, die man auch sieht wenn ich das Video finde von den letzten 3 Minuten meiner Chemo. An dem Tag habe ich glaube ich nur noch geschlafen und der Tag ging um. Aber schlafen tut man einfach schlecht weil man jede halbe Stunde auf's Klo rennen muss, selbst Nachts. Das hat mich immer so mit am meisten aufgeregt. Genauso wie das Blutdruck messen. Ich weiß das manche jetzt denken werden, ist sie bekloppt, ist doch nur Blutdruck messen, ist ja eigentlich nichts. Aber durch die Lage von meinem Port hat es mir einfach ständig weh getan und war einfach übertrieben unangenehm. Bis heute darf mir keiner am linken Arm Blutdruck messen haha. Auf jeden Fall irgendwann hat man dann geschlafen und am nächsten Tag kam dann endlich die allerletzte Chemo.
31.Dezember 2015 Endlich ist der Tag da haha. Wie lange haben wir daraufhin gearbeitet. Da man die Chemo wie bei Antibiotika auch immer zur selben Zeit geben muss, musste ich bis zum Nachmittag warten. Und so blöd es klingt, ich hatte so eine Vorfreude. Ich wollte ja auch Silvester zuhause verbringen, obwohl in Würzburg das bestimmt auch schön ausgesehen hätte, aber Silvester allein, das wollte ich dann nicht unbedingt. Endlich war dann die Zeit da und ich bekam meine 2 Letzten Giftspritzen. Die erste ging 20 Minuten, und die 2. dann auch. Meine Schwester hat ein Video von den letzten 3 Minuten der letzten Chemo gemacht, hoffentlich hat sie das Video noch, dann würde ich es nämlich mit rein nehmen. Auf jeden Fall liefen dann die letzten 5 Minuten der Chemo und die Krankenschwester, die Babsi kam dann rein um die Chemo dann abzuhängen. In dem Video sieht man wie ich vor Freude weine, und alles aufzähle was ich in meinem Leben noch erreichen und machen will! Das war so ein intensiver Moment und ich habe nichts mehr von der Chemo in diesem Moment gespürt. Und dann die lezten 3 Minuten. Meine Schwester, Burkhard und meine Mutter waren da, ich habe ihnen das nämlich erzählt das ich das mit einem meinen Lieblingsliedern machen möchte. Und dann lief er endlich. Day of the Battle. Endlich. noch 2 Minuten. Ich habe so geweint, aber voller Freude, Freudentränen. Letzte Minute brach an. 10 Sekunden. Ich war unglaublich Glücklich. Und dann hat der Aperat endlich geleutet. Ich war fertig.
FUCK CANCER I AM ALIVE!
Dankeschön! Also...
Der Grund weshalb ich diesen Link gesetzt habe ist, dass ich diesen Blog nicht alles auf einmal geschrieben habe, sondern immer Häppchen-Weise. Ich hatte einfach in der Zeit in der ich Krank war wenig Zeit. Und musste danach, erstmal wieder anfangen zu Leben. Ich hab mich zu dem Zeitpunkt, in dem ich das hier gerade schreibe, mich dazu entschieden den Blog zu Veröffentlichen. Ich möchte Anmerken, dass hier und da mal Rechtschreibfehler sein können. Seid mir bitte nicht böse, aber ich möchte Absichtlich ein paar Fehler drinnen lasse, da man da sieht wie schwer es mir zu diesem Zeitpunkt gefallen ist zu schreiben. Wie die Op und alles mich beeinträchtigt hat und was manchmal immernoch da ist. Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen, oder könnt euch Kraft heraus nehmen. Ich werde aktuelle Sachen immer im Register 'Nachsorge' und 'Neuanfang' schreiben. Ich werde nicht viel Updates oder so posten können die nächste Zeit, aber sobald lass ich es euch auf Instagram wissen! :) So, und jetzt führt der Button unter dem Text wieder nach oben, zum Anfang meines Kampfes.