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Das Leben verändert sich. Schlagartig und ohne Vorwarnung.
Das hier ist dein Leben, ein anderes bekommst du nicht!
Nachsorgeklinik Tannheim - Ein Ort um Kraft zu tanken
Tannheim, ein Ort der Ruhe und Entspannung. Ein Ort, an dem Kinder, Jugendliche und Eltern hinkommen um sich von den Strapazen des Kampfes zu erholen. Nicht nur Krebspatienten wie ich, sondern auch Patienten mit Herz- und Lungenerkrankungen, wie beispielsweise Mukoviszidose werden hier behandelt. Aber nicht nur sie, sondern auch die Angehörigen, Geschwister und Eltern werden in dieser Klinik betreut und bekommen hier die Chance dem Alltag zu entfliehen.
Tannheim ist für mich persönlich ein ganz besonderer Ort, denn dort, auch wenn es immer noch 4 Wochen waren, ich schon so viel erlebt habe. Beginnend vom finden meiner besten Freundin bis hin zum durchleiden von emotionalen Tiefpunkten. Tannheim ist für mich ein Ort der Fürsorge, der Ruhe, Entspannung, der Akzeptanz und ganz wichtig, das lernen mit sich selbst umzugehen.
Die Menschen, die meinen Blog schon lange lesen wissen, dass ich Anfang 2015 an Krebs erkrankt bin. Und erst jetzt, 2021, realisiere ich mehr und mehr was dies eigentlich bedeutet. Klar, habe ich meine Geschichte offengelegt, jeder der wollte konnte diese Lesen und demnach auch mitverfolgen. Aber vieles kommt viel positiver rüber, als es in Wirklichkeit ist. Natürlich kann man rauslesen, dass ich in gewissen Situationen Angst hatte, trotzdem gab ich mich so, als wäre alles gar kein Problem gewesen. Genau sowas wird nämlich von der Gesellschaft gefordert, denn bist du nicht wie jeder andere, gehst andere Wege, dann passt du nicht in unser normales gesellschaftliches Bild. Das betrifft nicht nur kranke Menschen, sondern auch Personen, die anders Aussehen, sich anders Anziehen, sich als jemand anderes fühlen oder auch jemand anderes sein möchte. Wenn man nicht so ist, wie man zu sein hat, dann ist man weniger Wert. Und genau dies merke ich auch in der Pandemie, in der wir uns alles momentan befinden. Und jetzt sind wir dort angekommen, wo ich eigentlich hin wollte. In Tannheim sind wir gleich. Wir alle wissen was leben bedeutet, wir alle haben schreckliche Dinge erlebt, wir alle sind dem Tod einige male knapp entkommen oder einige haben es nicht geschafft. Die Nachsorgeklinik Tannheim fängt uns auf und gibt uns einen sicheren Boden um wieder ruhig Atmen zu können.
Mein erstes mal in Tannheim - 2016
2016 - Da war ich das erste mal in Tannheim. Als ich das erste mal dort zur Reha war, hat es durch Zufall geklappt, dass eine Patienten (Von euch aus gesehen links im Bild) zur selben Zeit auch dort sein konnte. Wir beide haben uns während der Chemotherapie in Würzburg kennengelernt und kannten uns dementsprechend schon. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie ich das erste mal in die Klinik gegangen bin. Ich war wahnsinnig aufgeregt, hatte auch etwas Angst und wusste eigentlich kaum mit mir was anzufangen. Ich hatte Angst, wie die Rehagruppe sein wird und mir so viele Gedanken gemacht. Eine Minute später war klar, diese Gedanken waren absolut umsonst gewesen. Das Personal der Klinik kam direkt auf mich zu, die Betreuer auch und nahmen wir von einen auf den anderen Moment vollkommen die Angst. Alles fühlte sich familiär und so freundlich an. Als wäre man gerade in eine neue Familie gekommen.
2016 habe ich auch eine ganz besondere Person dort kennenlernen dürfen. Das auf dem Bild ist Anna. Wir haben uns auf anhieb gut verstanden und haben die Reha eigentlich permanent zusammen verbracht. Wie ich am Anfang schon erwähnt habe, sind nicht nur Krebskranke Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene dort. Anna hat Mukoviszidose, eine Lungenkrankheit. Seit dem ich sie kenne sind wir eigentlich immer in Kontakt und haben gemeinsam schon viel erlebt. Sie wohnt nicht weit weg von mir, sodass ich innerhalb einer Stunde bei ihr sein kann oder sie bei mir. Tannheim hat mir eine wundervolle neue Freundin geschenkt. Wir gehen durch Dick und Dünn.
Tannheim bringt Menschen zusammen, welche alle ein Schicksal haben und hilft uns dabei uns selbst wieder zu finden, uns zu lieben und zu realisieren, dass wir nicht alleine sind. Dort kann man sein, wie man sich fühlt. Dort muss man keine Rolle einnehmen um jemanden zu gefallen, dort wird man so akzeptiert, wie man ist.
Auch sie hat was zur Nachsorgeklinik geschrieben..
- Ich bin Anna, 23 Jahre alt und habe Mukoviszidose. Aufgrund dieser Erkrankung war ich bereits drei mal in Tannheim zur Reha und war jedes mal begeistert! Ich bin Tannheim so dankbar für so viele unvergessliche Momente. In Tannheim kann man Kraft, Mut und Selbstvertrauen tanken, was im Alltag zu Hause oftmals untergeht oder einem geraubt wird. In Tannheim sind alle gleich, man spürt die tiefe Verbundenheit der Patienten. Man fühlt sich endlich mal nicht anders, sondern einfach ganz normal! Diese vier Wochen Reha sind jedes mal aufs Neue wie eine kleine eigene heile Welt. In diesen vier Wochen ist man wie in einer Blase, in der man sich endlich mal nur auf sich und seine Gesundheit konzentrieren kann. Man wird verstanden, man hat ähnliche Probleme und ähnliche Probleme im Alltag. Man fühlt sich einfach sofort Wohl! Das komplette Tannheim Team nimmt einen so wundervoll auf und man fühlt sich ab Sekunde eins so enorm wohl! Jedes mal wenn ich zurückdenke, kommen mir die Tränen, weil es einfach so schön ist!
Diese Verbundenheit kann man nicht beschreiben, man muss sie fühlen!
- Anna
Falls ihr noch mehr über sie erfahren möchtet, wie es ihr geht und was sie momentan so durchmacht könnt ihr sie gerne auf auf Instagram besuchen.
@65_roses_warrior
Insgesamt war ich jetzt schon drei mal in Tannheim. Wie schon gesagt, das erste mal 2016. 2017 musste ich aber aus gesundheitlichen Gründen den Klinikaufenthalt abbrechen. Das war ziemlich schade, aber gut, was muss, das muss.
2020 war ich erneut in der Klinik, und was soll ich sagen, eine andere Nachsorgeklinik kommt für mich nicht in Frage. Dort kennt man sich, dort fühlt man sich verstanden und kann sich endlich auf sich selbst konzentrieren. Die ganzen Therapien die einem dort angeboten werden sind einfach der Hammer. Einem wird einfach nie langweilig. Wenn man aber auch mal seine Ruhe möchte, ist dies ebenso möglich. Die Betreuer gehen auf jeden einzelnen ein, man muss nichts tun, was man nicht möchte. Man kann selbst entscheiden. Die vielen Therapeuten, das medizinische Fachpersonal und die Ärzte, jeder nimmt sich für jeden die Zeit, die der jeweilige Patient benötigt. Man hat das Gefühl sich gegenseitig alles anvertrauen zu können und nicht für irgendwas verachtet zu werde. Wie schon gesagt, wie eine kleine Familie auf Zeit. Und eins noch, das Essen ist Top! Kein Krankenhausessen, was viele die in der Nachsorgeklinik Tannheim sind ja zu genüge kennen, sondern man kann sich selbst aussuchen, was man zum Essen haben möchte. Ich kann mich nur wiederholen, man geht auch jeden Patienten individuell ein und das ist Klasse!
Zudem gibt es eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten. 2016 waren wir als junge Reha Gruppe zum Beispiel im Europapark und haben uns ein Fußballspiel im Stadion angeschaut. Aber auch Tiertherapien, Klettern Kunst, Musiktherapie und und wird angeboten. Also Langweilig wird auf jedem Fall keinem.
Richtig schön sind zudem auch noch die Fotoshootings mit Catrin Heusch, welche einmal in den vier Wochen mit den Rehapatienten eines macht. Dort entstehen so schöne Bilder. Und wie wir wissen, auf Bildern lächeln wir für immer, auch wenn der Rehaaufenthalt dann ein Ende hat.
Dieses Jahr, 2021, werde ich wieder die Rehaklinik Tannheim besuchen und ich freue mich wahnsinnig darauf. Abschließend möchte ich nur eines loswerden, ich bin Dankbar, wahnsinnig Dankbar ein Teil von der Nachsorgeklinik Tannheim zu sein.
Danke Tannheim!
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